Lesungen

Ob in Schulen, Jugendzentren, Gemeindehäusern, Ateliers, Buchläden, Buchclubs oder Büchereien – ich lese gerne aus „Was soll’s!“. Ich mag es, den direkten Kontakt zu meinen Leser*innen zu haben und mich mit ihnen auszutauschen. Ein Tisch, ein Stuhl, ein Glas Wasser, alles andere bringe ich mit und schon kann es losgehen. Wenn ihr auch Interesse an einer Lesung habt, schreibt mir und wir besprechen den Rest. Ich würde mich freuen. .

Hier ein paar Eindrücke von meinen letzten Lesungen:

Lesung am 17.11.2017 – Art Shack im Salettl, München Perlach

© Heinza Lütticken

Bezirksausscheid Oberbayern Süd des Vorlesewettbewerbs. München am 12.4.2018

War das ein Erlebnis! Nachdem ich ein paar Fragen zu meiner Person und meinem Schreiben beantwortet hatte, durfte ich die ersten Seiten meines Buches selber vorlesen. Dann interpretierten 30 lese- und vorlesebegeisterte 6.Klässler*innen aus ganz Oberbayern den Text. Und das machten sie verdammt gut, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie den Text zuvor gar nicht kannten. „Was soll’s!“ war nämlich als Fremdtext für den Vorlesewettbewerb ausgewählt worden, was mich natürlich sehr gefreut hat. Als Mitglied der Jury war es gar nicht so einfach, den oder die Besten zu bestimmen. Herzlichen Glückwunsch der glücklichen Siegerin.

© Johann Miedl (Bilder 1-3), Sabine Lütticken (Bild 4)

Lesung am 10.12.2018 in der Youact Schauspielschule, München

© Sabine Lütticken

Auch ältere Jugendliche und junge Erwachsene fühlten sich von meinem Buch angesprochen.

Lesung am 18.07.2019 im Wittelsbachergymnasium, München

Von Karl und Lina, von Leistungsdruck und Verschwinden in der eigenen Welt

„Es ist dunkel, mein Körper ist ein einziger schwerfälliger Klumpen, die Schwerkraft hat sich über Nacht vervielfacht.“ Mit diesem Eingangssatz aus „Was soll’s!“ begann Elisa Behrs Lesung vor vier siebten Klassen – und das aufmerksame Zuhören von knapp hundert Schülerinnen und Schülern zeigte, dass sie deren Ton und Lebenswelt genau getroffen hatte.

Einen wie Karl, der in der Schule seine Leistungsgrenze erreicht zu haben scheint, wie es im Pädagogenjargon allzu nüchtern heißt, den kannte und kennt jede und jeder, von Karl konnten sich alle Zuhörende ein Stück vorstellen, vielleicht sogar in sich selbst finden. Auch die Figuren seiner Eltern – eine stets fordernde Mutter, ein milder Vater – boten Identifikationspunkte; von Klassenkameraden, die hänseln und piesacken, oder von Lehrern, die glauben witzig zu sein, nicht zu schweigen. Und da ist auch noch Lina, die Neue, sofort vielumschwärmt, die sich doch tatsächlich von Karl, dem „Loser“, angezogen fühlt…

Das Ende, welches das Buch und damit Karl und Lina nehmen, wurde nach 40 Minuten ausdrucksstarken Vortrags der Autorin natürlich nicht verraten. Vielmehr verrieten die Schüler, verhalten, aber immerhin, dass auch sie sich an verschiedenen Stellen wiedergefunden hatten – etwa wenn Karl sich zurückzieht von allem Druck, sich abschottet, in seiner eigenen Welt verschwindet.

In der anschließenden Diskussion um Inhalt und Botschaft des Buches gab es rege Meinungsbeiträge. „Ich denke, es ist zwar ein Buch für Jungs, aber ich würde es auch als Mädchen gern lesen“, war die klare Antwort einer Schülerin auf die Frage, ob „Was soll’s!“ mehr die männliche Leserschaft anspricht.

Ansprechend war Elisa Behrs Lesung allemal – und vielleicht gibt es ja bald ein neues Buch von ihr und damit eine neue Lese-Chance!

(Stefan Erhardt)